Digitale Langzeitverfügbarkeit für Hochschulen in NRW

Der technologische Wandel birgt zahlreiche Herausforderungen für den Erhalt und Zugriff auf digitale Informationen. Langzeitverfügbarkeit (LZV) ist ein strategisches Konzept, um die Nachhaltigkeit von Daten und somit auch die Zukunftsfähigkeit einer Institution zu sichern. Langzeitverfügbarkeit geht weit über die reine Speicherung von Daten hinaus. Ziel ist es, technische Risiken zu identifizieren, rechtzeitig zu adressieren und die Interpretierbarkeit digitaler Informationen so über einen langfristigen Zeitraum zu erhalten.

Investitionsschutz für digitale Informationen

Die Aufbewahrung und Nachnutzung des an Hochschulen geschaffenen Wissens ist ein Teil des Publikationsprozesses. Die Digitalisierung sieht sich immer kürzeren Technologiezyklen gegenüber, wodurch Betriebssysteme, forschungsrelevante Software und Dateiformate immer schneller veralten. Damit sind Zugriff, Interpretierbarkeit und Nutzung der erarbeiteten Erkenntnisse stark gefährdet. Langzeitverfügbarkeit unterstützt Hochschulen und ihre Forscher*innen durch dauerhaften Zugriff auf Publikationen - auch die eigenen - sowie bei der Replizierbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse. Durch die Verfügbarhaltung von Forschungsdaten und den Erhalt des Zugriffs auf digitale Informationen dient LZV zudem als nachhaltiger Schutz für bereits getätigte Investitionen in Digitalisierung, Wissenschaft und Forschung.

Landesinitiative Langzeitverfügbarkeit

Die Landesinitiative Langzeitverfügbarkeit – LZV.nrw – informiert unter www.lzv.nrw ausführlich zum Thema digitale Langzeitverfügbarkeit und dem LZV Service-Angebot für die Hochschulen und Hochschulbibliotheken des Landes NRW.

Die Landesinitiative LZV.nrw baut eine kooperative Struktur zur flächendeckenden Langzeitverfügbarkeit an den NRW-Hochschulen auf. Das Vorhaben wird getragen von einem Konsortium bestehend aus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Universität zu Köln sowie dem Hochschulbibliothekszentrum NRW. Die Landesinitiative LZV.nrw adressiert somit eine bestehende Lücke in der Digitalisierung der Hochschulen in NRW und liefert einen essentiellen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Digitalisierungsstrategie des Landes. Dabei wird zunächst ein Fokus auf die Bedarfe der Hochschulbibliotheken im Bereich elektronischer Publikationen gelegt. Die entwickelten Lösungen und Services sollen auf weitere Themenfelder der Hochschuldigitalisierung, wie bspw. Forschungsdaten und digitale Kunstobjekte ausgeweitet werden. Die Einbindung dieser Bereiche geschieht in enger Abstimmung mit weiteren DH.NRW Projekten, um die Aktivitäten komplementär zu verzahnen und Synergien zu schaffen. Die Umsetzung des Vorhabens zielt insbesondere auf folgende Ergebnisse ab:

 Services 

• Bereitstellung einer zentralen, online verfügbaren Anlaufstelle lzv.nrw

• Transparentes, umfassendes und ressourcenschonendes LZV-Service Angebot

• Die Nachhaltigkeit in der Digitalisierung der Hochschulen durch einen komplementären Dienst stärken

 Kommunikation und Beteiligung

• Erstarktes Bewusstsein für die Notwendigkeit von LZV an den Hochschulen

• Aufbau einer LZV Wissenscommunity in NRW

• Nutzung der Synergien mit weiteren Digitalisierungsprojekten innerhalb der DH.NRW, insbesondere fdm.nrw, openaccess.nrw und Digi-Kunst.nrw

• Eine kooperative Governance-Struktur sorgt für die Berücksichtigung der Interessen der Hochschulen bei der LZV

• Internationale Sichtbarkeit und Vernetzung im Zukunftsfeld LZV

 Weiterentwicklung

• Organisatorische und technische Voraussetzungen schaffen für die kooperative Weiterentwicklung der Infrastruktur

• Vereinfachte Nutzung von Infrastruktur und Services durch Standardisierung sowie softwaregestützte Verfahrensentwicklung

• Optionale Integration mit an den Hochschulen bestehenden IT-Infrastrukturen

• Übertragung der erarbeiteten Lösungen auf weitere Themenfelder

 
Die Landesinitiative Langzeitverfügbarkeit ist am 01. September 2021 als Projekt der Digitalen Hochschule NRW gestartet. Weiterführende Informationen zur Landesinitiative LZV.nrw finden Sie unter www.lzv.nrw.

Projektleitung

Dr. Philip Gross
hbz - Hochschulbibliothekszentrum NRW
+49 221 40075 245
gross@hbz-nrw.de